Ein halbes Jahrhundert PFEIFFER Chemie-Armaturenbau GmbH – dieses Jubiläum feiert das Kempener Maschinenbauunternehmen im Jahr 2024. „Ohne PFEIFFER-Armaturen wäre kaum eine moderne chemische Produktions-Anlage denkbar“, sagt Dr. Andreas Widl.
Der Vorstands-Vorsitzende der SAMSON AG, zu der das Kempener Unternehmen seit 1995 gehört, kennt und schätzt die Stärken des 230-Mitarbeiter-Betriebs. SAMSON PFEIFFER entwickelt, produziert und montiert Ventile, Klappen, Kugelhähne und Molchtechnik inklusive der dazugehörigen Antriebe nicht nur für die Chemie-Industrie, sondern auch für Branchen wie Öl, Gas, Petro, Pharma, Lebensmittel und die Wasserstoff-Technologie.
Doch der Reihe nach. Als Horst Pfeiffer seinen Handwerksbetrieb 1974 im benachbarten Grefrath-Oedt gründet, hätte kaum jemand vermutet, dass sich aus der sympathischen Manufaktur einmal ein Global Player für innovative Armaturen entwickelt. Deutschland ist gerade Fußball-Weltmeister geworden, die Nachwirkungen der Ölkrise sind noch deutlich zu spüren, Nixon tritt als US-Präsident zurück und Helmut Schmidt wird Bundeskanzler. In dieser Zeit setzt ein Maschinenbau-Meister namens Pfeiffer konsequent die kühne Idee um, Armaturen mit PTFE auszukleiden, um den Chemie-Kunden wirtschaftlich effiziente Lösungen anbieten zu können.
Bei Polytetrafluorethylen handelt es sich um ein Polymer aus Fluor und Kohlenstoff. In den Ventilen, Klappen und Kugelhähnen made by PFEIFFER entpuppt sich das Material als ideal. PFEIFFER bedient sich einer kleinen Anzahl von 38 Fluor-Polymeren, um seine Armaturen gegen Chemikalien aller Art zu schützen. Somit ist die Armatur robuster gegen Säuren, Laugen oder aggressive Gase als die stoß- und temperaturschockempfindliche Keramik.
Weitblick, Technikverständnis, unternehmerischer Ehrgeiz und ein Instinkt für industrielle Trends gehören zum Naturell des heute 85-jährigen Horst Pfeiffer. Der gebürtige Brandenburger gründet in einer Garagenhalle nahe der Niers ein Start-up, das längst erwachsen geworden ist und in den großen Anlagen für den Flow sorgt. „Sicher, innovativ, intelligent, flexibel“, wie Dr. Widl betont.
„Wir hatten schließlich zu jeder Zeit den richtigen Geschäftsführer an Bord“, sagt der in Willich-Neersen lebende Horst Pfeiffer zurückblickend. Geschäftsführer Nr. 2 – Lorenz Stolzenberg – stellt das Unternehmen nach der 22-jährigen Pfeiffer-Ära ab 1997 breiter auf. Neben der ausgekleideten kommt nun auch die komplett metallische Armatur in den Anlagen der großen und bekannten Chemie- und Pharma-Unternehmen sowie vieler weiterer zum Einsatz.
14 Jahre steht der heute 72-jährige Verfahrens-Ingenieur Stolzenberg aus Süchteln am Kempener Hooghe Weg 41 an der Spitze. Sie sind geprägt von der maschinellen Weiterentwicklung. Die CNC-Mehrachs-Bearbeitungsmaschinen folgen den manuell bedienten, konventionellen Werkzeugmaschinen, was nochmals einen Meilenstein hinsichtlich der Bearbeitungszeit und Wirtschaftlichkeit darstellt.
Geschäftsführer Nr. 3 ist Marcus Miertz, der vor zwei Jahren als Vertriebsdirektor zur SAMSON AG nach Frankfurt gewechselt ist und mittlerweile im Vorstand als CSO den Bereich Vertrieb und Marketing verantwortet. Der 51-jährige Wachtendonker führt die Kempener Firma in seinem knappen Jahrzehnt an der PFEIFFER-Front vom leistungsfähigen Handwerksbetrieb zum Industrie-Allrounder erster Güte.
Der globale Blick, den der Chemie-Ingenieur Marcus Miertz dem Armaturen-Hersteller eingeimpft hat, ist auch die Management-Triebfeder von Bernd Jenner. Der Maschinenbau-Ingenieur aus Krefeld-Hüls steht seit 2022 auf der PFEIFFER-Kommandobrücke als Geschäftsführer Nr. 4.
Schon jetzt ist erkennbar, dass mit der Handschrift des 46-Jährigen eine Weiterentwicklung im weltweiten Produktionsverbund stattfindet, eingebettet in geordnete Konzernstrukturen. Im offensiven Doppelpass mit Marcus Miertz und strategischer Absicherung durch Dr. Widl gelingt dem niederrheinischen Unternehmen die Einflechtung in ein großes Ganzes, das unter dem Prädikat ONE SAMSON in 60 Tochtergesellschaften mit 17 Produktionsstandorten die Strömungsgeschwindigkeit nach oben beträchtlich erhöht hat.
Mit anderen Worten: SAMSON PFEIFFER produziert nicht nur die besten Armaturen seiner Generation, sondern ist in punkto Vertrieb und Marketing immer eine Nasenspitze voraus. So ist aus einer Pionier-Manufaktur – aus der Taufe gehoben vom gelernten Kesselschmied Pfeiffer mit drei f – ein Spezialunternehmen für Armaturen-Auskleidungen und Regeltechnik von Weltruf entstanden. Zu diesem Erfolg haben die vier Geschäftsführer – alle vom Niederrhein und von großer Bodenständigkeit geprägt – in ihrer jeweiligen Ära maßgeblich beigetragen.
Immer, wenn der Druck am größten gewesen ist, hat PFEIFFER sich in die nächsthöhere Liga ventiliert. So haben die Niederrheiner Herausforderungen wie die globale Finanzkrise 2008 oder die Corona-Pandemie gemeistert und an den richtigen Stellschrauben gedreht. Klimawandel, Energiepreisexplosion und wegbrechenden Märkten begegnet PFEIFFER Schulter an Schulter mit der Konzernmutter durch lösungsorientiertes und nachhaltiges Handeln.
Zur PFEIFFER-DNA gehört bis heute die Augenhöhe zu Schlosser und Fräser ebenso wie das Qualitätsbewusstsein gegenüber sauberer wie präziser Handwerksarbeit. „Alles, was wir tun, macht uns Spaß“, betont Bernd Jenner. Das spüren die Mitarbeitenden. Begeisterungsfähigkeit, Professionalität, Umwelt- und Sozialbewusstsein gehören zum Leitbild. Firmentreue ist selbstverständlich. „Wir arbeiten als Team. Förderung des Nachwuchses wird großgeschrieben“, so Geschäftsführer Bernd Jenner. PFEIFFER ist eine Talentschmiede und beliebt bei jungen Menschen als Ausbildungsstandort. Ausgebildet werden Zerspanungsmechaniker, Industriemechaniker, Konstruktionsmechaniker, Industriekaufleute sowie Kaufleute für Büromanagement.
Das alles fand mit dem Gewerbeeintrag am 12. 11.1974 seinen Anfang.
Kontakt
Pfeiffer Chemie-Armaturenbau GmbH, Hooghe Weg 41, 47906 Kempen
Telefon: 02152 2005 – 0, E-Mail: info-pfeiffer-de@samsongroup.com
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