Abschied mit „Das letzte Band“

Joachim Henschke spielte bereits viele große Rollen am Theater Krefeld und Mönchengladbach. Nun verabschiedet sich der beliebte Schauspieler mit einem besonderen Stück. Außerdem startet im März der Klassiker „Sunset Boulevard“.

„Das letzte Band“ läutet einen Abschied ein. Am 25. Februar feiert Joachim Henschke in der Fabrik Heeder Premiere mit dem Soloabend nach einem Stück von Samuel Beckett. Es ist eine seiner letzten Arbeiten am Gemeinschaftstheater, bevor er Ende der Spielzeit in den Ruhestand geht.
Joachim Henschke hat mit dieser Saison seine letzte am Theater Krefeld und Mönchengladbach begonnen. Er spielte zahlreiche große Rollen wie Galileo Galilei, Johnny Cash, Kreon, König Lear – die Bandbreite der Figuren, die er verkörpert hat, ist enorm. Seit 1997 ist der beliebte Schauspieler Ensemblemitglied am Niederrhein und verabschiedet sich mit der aktuellen Spielzeit. Das Publikum hat aber noch ausreichend Gelegenheit, Joachim Henschke auf der Bühne zu erleben: in der Komödie „Der Raub der Sabinerinnen“, in der Titelrolle von Lessings „Nathan der Weise“ und bald auch als Krapp in dem Soloabend „Das letzte Band“, einem Monolog von Samuel Beckett, inszeniert von Schauspieldirektor Matthias Gehrt.
Zur Geschichte: Krapp blickt auf sein einst glücklicheres Leben als Schriftsteller zurück. Aus seinem Tonbandarchiv, in dem er sein Leben dokumentiert, kramt er das Band hervor, das er als Neununddreißigjähriger besprochen hat und hört es an. Schon damals hatte er einem zehn Jahre zuvor aufgenommenen Tonband-Interview mit sich selbst gelauscht. Wühlen sich andere Gestalten Becketts in die Erde zurück, so gräbt sich Krapp in den eigenen Lebensschutt, rekapituliert sein Leben als ineinander verschachtelte Lebensalter. Dabei sitzt sein älteres über sein jüngeres Ich zu Gericht.
Ein Mann und ein Tonbandgerät. Ein Mensch im Zwiegespräch mit sich, mit seiner Vergangenheit.
Joachim Henschke in einem von Samuel Beckett meisterhaft komponierten Solo, das bisweilen ironisch und mit großer Zartheit den Entschluss reflektiert, das Leben der Kunst zu widmen. Becketts radikale Reduktion hat das Theater auf den kleinstmöglichen Nenner und damit auf den größtmöglichen zugleich gebracht.
Die Aufführungen von „Das letzte Band“ sind am Freitag, 25. Februar, Samstag, 26. Februar, Donnerstag, 24. März, Mittwoch, 13. April, jeweils 20 Uhr in der Fabrik Heeder. Tickets ab 22 € unter theater-kr-mg.de

Am 12. März feiert im Theater Krefeld „Sunset Boulevard“ Premiere. Billy Wilder gelang mit der Story 1950 ein berührendes Filmepos über den Untergang eines Filmstars und einer ganzen Epoche.
Der britische Starkomponist Andrew Lloyd Webber machte aus dem Filmstoff ein Musical, das mehr als 25 Jahre später ebenfalls zum Klassiker avanciert ist. Und darum geht es: Stummfilmstar Norma Desmond will nicht glauben, dass mit dem Aufkommen des Tonfilms ihre große Zeit vorbei ist. In ihrer luxuriösen Villa am Sunset Boulevard, unweit der Hollywood-Traumfabriken, lebt sie in ihrer eigenen Fantasiewelt und wartet auf eine günstige Gelegenheit für ein Comeback. Als es den jungen Drehbuchautor Joe Gillis auf ihr Anwesen verschlägt, gerät er in den Sog ihrer faszinierenden Persönlichkeit und treibt ahnungslos seinem Untergang entgegen.
Die Premiere von „Sunset Boulevard“ ist am Samstag, 12. März, 19.30 Uhr, auf der großen Bühne des Theaters Krefeld. Weitere Aufführungen sind u.a. am 25., 27. und 30. März. Tickets ab 22 € unter theater-kr-mg.de