Die Wirtschaft ist der Motor der Stadt Kempen. Allein für das Jahr 2023 haben die Gewerbetreibenden knapp 32 Millionen € an Gewerbesteuer an den Kämmerer überwiesen. Die örtliche Wirtschaft ist also der Goldesel der Stadt. Diesen Sachverhalt noch einmal in Erinnerung zu rufen, macht von Zeit zu Zeit Sinn. Nur wer die Bedürfnisse der mittelständischen Wirtschaft ernst nimmt, kann langfristig mit Standortfaktoren punkten. Denn Kempen ist in und über die Region hinaus ein Magnet, u. a. durch die traditionellen Lagerverkaufstellen, den sehr attraktiven Einzelhandel, die historische Altstadt und das mediterrane Flair der Gastronomiebetriebe. Gemeinwohl – im Sinne unserer Stadt – sollte vor Einzelinteressen stehen.
Nehmen wir das Beispiel Hotelneubau. Die Wirtschaft bzw. der Standort Kempen benötigt dringend eine Erweiterung unserer Hotelkapazität, auch vor dem Hintergrund der touristischen Weiterentwicklung am gesamten Niederrhein. Jetzt scheint nach einer Endlosschleife der Knoten geplatzt, der Bauantrag ist – ungewöhnlich – von Bürgermeister Dellmans höchstpersönlich unterzeichnet. Im Herbst 2026 hat Kempen – wenn nichts mehr dazwischen kommt – das benötigte Hotel.
Das Baugebiet „Kempen West“ lässt ebenfalls auf sich warten. Auch hier haben persönliche Bürgerinteressen der Stadt Kempen das Leben schwer und eine komplette Neuplanung erforderlich gemacht. Das verzögert die Schaffung von günstigem Wohnraum für Mitarbeitende in Kempener Firmen. Auch hier scheint ein Durchbruch in Sicht, so dass voraussichtlich im nächsten Jahr mit der Vermarktung begonnen werden kann.
Mit dem RAL Gütezeichen Mittelstandsorientierte Kommunalverwaltung signalisieren Kommunen, dass sie auf zuverlässige und transparente Verwaltungsabläufe Wert legen. Nicht nur die Unternehmen profitieren von der Gütesicherung. Auch Prozesse innerhalb der Kommunalverwaltung können optimiert werden. Um dieses wichtige Thema für die Thomasstadt zu forcieren, wird der UKK am 4. Juni 2024 in Kempen eine Veranstaltung zusammen mit der IHK anbieten.