Bewegungsmangel kostet Lebensqualität

Drs. Ruud Stefelmanns

Im Vorjahr habe ich das Thema Schmerz beleuchtet. Für 2024 möchte ich Bewegung in den Fokus rücken. Bewegung ist das beste Medikament. Ein Medikament, bei dem ich die Verantwortung nicht dem Hausarzt überlasse, sondern für mich selbst entscheide. Und es ist ein Medikament ohne Nebenwirkungen. 

Bewegung ist ein Medikament u.a. gegen Übergewicht, vorzeitiges Altern des Herz-Kreislauf-Systems, Schwächeln der Gefäße, Stoffwechselstörungen, geschwächtes Immunsystem, Rheuma, Muskelschwund und Arthrose. Bewegung schafft Lebensqualität. Im Umkehrschluss sind Übergewicht und Adipositas Basis für die meisten Erkrankungen. 

Der Alltag unserer Vorfahren war anstrengend. Durch stetigen Fortschritt ist unser Alltag heute nicht mehr so kräftezehrend. Das mag wie ein Zugewinn unserer modernen Zeit wirken. Doch unser Organismus benötigt Anstrengung und tägliche Belastung. 

Aller Komfort, den wir uns heute leisten, geht auf Kosten unserer Gesundheit. Unser Körper ist ständig unterfordert. Wir sitzen lange vor dem Bildschirm oder vor dem Fernseher, werden bequem, haben kaum noch körperliche Herausforderungen, strengen uns nicht an. Das gilt bei der Arbeit, auf dem Weg dorthin, nach Feierabend und in der Freizeit. Weil inaktive Menschen die negativen Auswirkungen von Stress schlechter kompensieren können, begünstigt Bewegungsmangel psychische Verstimmungen. Bewegung ist wie ein reinigender Filter für Bluthochdruck und Burnout. 

Laut WHO werden 500 Mio. Menschen zwischen 2020 und 2030 an Herzkrankheiten, Fettleibigkeit, Diabetes erkranken. Das verursacht jährlich Kosten von 27 Milliarden US-Dollar. Im Ergebnis eine „kranke“ Gesellschaft und überlastete Gesundheitssysteme.