deBeukelaer-Areal: Bitte keine Never-Ending-Story!

Die Stadt Kempen hat den Startschuss für die Umwandlung des Griesson-deBeukelaer-Geländes vor einigen Wochen im Rathaus als Durchbruch gefeiert. Stadt und Eigentümer wollen das 8 Hektar große Gelände im Industriegebiet „Am Selder“ nun mit öffentlicher Förderung über das NRW-Programm „Bau.Land.Partner“ einer neuen Nutzung zuführen.
Hört sich gut an. Wir Unternehmer fragen uns allerdings: Wie lange wird es wohl dauern, bis etwas passiert? Zur Erinnerung: Vor knapp fünf Jahren hat der Kekshersteller Griesson-deBeukelaer verkündet, Kempen zu verlassen. Im November 2020 ist die letzte Prinzenrolle an der Arnoldstraße 62 vom Band gegangen. Seitdem ist außer Reden nichts geschehen. Den Unternehmen, die sich in Kempen ansiedeln oder sich vergrößern wollen, hilft das herzlich wenig.
Statt gebetsmühlenartig das Bild vom „Filetgrundstück“ wie eine Monstranz vor sich herzuschieben, sollte beherzt gehandelt werden. Beunruhigend ist aus Sicht der Unternehmerschaft, dass offenbar am Reißbrett der Verwaltung immer noch Pläne hängen, auf dem deBeukelaer-Gelände Wohnbebauung zu integrieren. Das wäre ein Schlag ins Gesicht für Industrie und Gewerbe, wenn man berücksichtigt, dass das „Filet­grundstück“ absehbar das letzte Areal ist, das die Stadt der Wirtschaft anbieten kann.
Aus der Konversion des Griesson-deBeukelaer-­Geländes darf keine Never-Ending-Story wie in Elmpt werden! Dort doktern Politik und Verwaltung seit Jahrzehnten an der Zukunft des ehemaligen Militärflughafens, während ein paar Kilometer weiter in Roer­mond die Niederländer schnell gehandelt und über das Designer Outlet längst blühende Landschaften geschaffen haben.

Der Autor Peter Nieskens ist neuer Vorsitzender des Unternehmerkreis Kempen e.V (UKK). Dahinter steckt ein unabhängiger und überparteilicher Zusammenschluss von Inhabern und Geschäftsführern Kempener Unternehmen. Der 2014 gegründete UKK versteht sich als Sprachrohr der Kempener Unternehmerschaft.