Für Frieden und Freiheit engagiert

Dietmar Brockes zog im Jahr 2000 zum ersten Mal in den Landtag ein. Nun will er weiterhin mitgestalten.

Kein Wahlkampf ist wie der andere. Für Dietmar Brockes – seit über 30 Jahren in der FDP und seit mehr als 20 Jahren Abgeordneter des Landtags – ist das aktuelle Geschehen dafür mal wieder ein Beleg. Der Krieg in der Ukraine beschäftigt ihn – und natürlich auch die Wähler – sehr stark. Wirtschafts-, Industrie- und Energiepolitik sind Schwerpunktthemen des Landtagsabgeordneten. Den Veränderungsprozess, der nun im Bereich Energie in Gang gekommen sei, müsse man genau beobachten. „Wir dürfen nicht dahin kommen, dass Industriebetriebe abgeschaltet werden“, so Brockes. Gleichzeitig müsse man aus der Abhängigkeit von Russland heraus. Daher müsse nun geprüft werden, wo Steinkohle oder Kernkraft länger genutzt werden könne, und gleichzeitig müssen erneuerbare Energien ausgebaut werden.
Die aktuelle Situation zeigt Brockes aber auch die Wichtigkeit von internationaler Zusammenarbeit – ebenfalls ein Schwerpunktthema von Brockes. „Ich war sehr froh, dass Europa so geschlossen auf den Angriffskrieg Putins reagiert hat. Das war wichtig.“ Brockes ist stolz darauf, dass der Europa-Bezug in die Landesverfassung aufgenommen wurde – ein lang gehegter Wunsch, an dessen Realisierung er als Ausschussvorsitzender für Europa und Internationales mitwirken konnte. Die Zusammenarbeit mit anderen Regionen Europas ist ihm wichtig. Dass in Corona-Zeiten die Grenzen zu den Niederlanden offen bleiben konnten, sei ein gutes Zeichen für die vertrauensvolle Zusammenarbeit. „Ich bin nach der Wiedervereinigung in die Politik gegangen, als der Golf-Krieg herrschte – das war weit weg und trotzdem hat es mich motiviert, mich zu engagieren, weil Frieden und Freiheit keine Selbstverständlichkeit sind“, so Brockes. Das werde im Moment wieder sehr deutlich. Für ihn steht die FDP für Frieden und Freiheit.
Wichtig ist ihm, als eigenständige Partei Wahlkampf zu machen. „Wir regieren seit fünf Jahren sehr gut mit der CDU, das würde ich gerne fortsetzen.“ Aber es gibt auch Alternativen wie die Ampel-Koalition im Bund zeigt. Nach wie vor sei er Politiker aus voller Überzeugung. „Weil es mir Spaß macht, mitzugestalten und die Welt ein kleines bisschen besser zu machen“, sagt er. Viel Positives habe man schon auf den Weg gebracht. Die Abschaffung der Straßenausbaubeitrage nennt er als eines von vielen Beispielen. Aber für die nächste Legislaturperiode hat er auch noch einige Ideen.

Kurz & knapp
Wenn Sie in der nächsten Legislaturperiode im Landtag im Alleingang eine Entscheidung herbeiführen könnten, was wäre das?
Dietmar Brockes: Ich würde dafür sorgen, dass jedes Kind nach seinen individuellen Fähigkeiten gefördert wird. Konkret wollen wir die Gleichstellung der beruflichen Bildung gegenüber der akademischen in die Landesverfassung aufnehmen. Wir steuern in einen Fachkräftemangel hinein, aber viele meinen immer noch, die Kinder müssten unbedingt studieren. Davon müssen wir wegkommen.
Warum sollten die Menschen im Kreis Viersen Ihnen ihre Stimme geben?
Weil ich als Liberaler dafür stehe, dass jeder Einzelne die Möglichkeiten erhält, aus seinem Leben etwas zu machen, und nicht der Staat ihm aufgibt, was er zu tun und zu lassen hat.
Was tun Sie, wenn Sie vom politischen Alltag einmal abschalten wollen?
Dann gehe ich gerne zur Borussia nach Mönchengladbach oder gehe gerne mit der Familie, mit Frau und Hund, wandern, gerade bei uns in der Schwalm-Nette-Region.
Facebook, Instagram, Twitter oder gar TikTok – in welchem sozialen Netz sind Sie am liebsten unterwegs?
Ich bin noch klassischer Facebook-Nutzer, aber auch bei Instagram und Twitter sowie neuerdings bei LinkedIn.

Text. Ulrike Gerards