Nach der Eröffnung des neuen Bettenhauses im März steht nun die nächste Neuerung im Hospital zum Heiligen Geist in Kempen an:
Dort wurde zum 1. Mai ein interdisziplinäres Kontinenz- und Beckenbodenzentrum unter der Leitung von Chefärztin Dr. Sonja Kukuk eröffnet.
Knapp zehn Millionen Menschen in Deutschland sind inkontinent. Das geht aus einer Pressemitteilung der Deutschen Kontinenz Gesellschaft hervor. Alle Altersstufen seien betroffen. Für die Betroffenen sei häufig eine Teilhabe am sozialen Leben und am Arbeitsalltag nicht mehr ohne Weiteres möglich. Die körperlichen und psychischen Belastungen können dramatisch sein.
Mit einem neu gegründeten interdisziplinären Kontinenz- und Beckenbodenzentrum beschreite man nun neue Wege, teilt das Hospital zum Heiligen Geist in Kempen mit. Dort arbeite man nun real interdisziplinär. Denn Chefärztin Dr. Kukuk kann eine doppelte Facharztqualifikation als Urologin und Gynäkologin vorweisen. Darüber hinaus wirken Urologinnen und Urologen sowie Gynäkologinnen und Gynäkologen direkt im Team mit. „Wir bieten unseren Patientinnen hiermit eine Anlaufstelle, die in ihrer Fachkompetenz und Patientenorientierung deutschlandweit ihresgleichen sucht. Wir sind stolz darauf, diesen wichtigen Schritt für die Gesundheitsversorgung in unserer Region gehen zu können“, freut sich Klinikleiterin Maria Henk.
Dr. Sonja Kukuk hat ihre urologische Ausbildung am Helios Klinikum Wuppertal erhalten. Anschließend bildete sie sich am Florence-Nightingale-Krankenhaus der Kaiserswerther Diakonie zur Gynäkologin weiter. Unter anderem baute sie dort erfolgreich das interdisziplinäre Kontinenz- und Beckenbodenzentrum aus und leitete es zuletzt. Zusätzlich absolvierte sie eine dreijährige Weiterbildung zur Psychotherapeutin. Mit dieser Fächerkombination ist Chefärztin Dr. Kukuk nun entschlossen, sich der Thematik von Inkontinenz, Senkung und Fistelerkrankungen gänzlich zu widmen.
Damit setzt das Kempener Krankenhaus seinen Wachstumskurs fort. Erst im März war nach zwei Jahren Bauzeit der neue A-Trakt mit Ein- und Zwei-Bett-Zimmer für bis zu 175 Patientinnen und Patienten in Betrieb genommen worden. Zudem wurden die Betten für Intensivpflege und Intermediate-Care sowie die Chest-Pain-Unit, also die Versorgung von Patienten mit akuten Brustschmerzen, von 12 auf 22 ausgeweitet. Im nächsten Bauabschnitt wird die OP-Kapazität erhöht. Zu den bereits bestehenden OP-Sälen werden drei weitere Säle geschaffen. Das Hospital rechnet im Frühjahr 2025 mit der Fertigstellung der neuen OP-Säle.