Im Schwarm soziale und kulturelle Projekte ermöglichen

Was einer alleine nicht schafft, das schaffen viele. Das ist das Motto einer neuen Initiative, die die Volksbank Kempen-Grefrath nun gestartet hat: ein Crowdfunding-Portal.


Kulturelle und soziale Projekte fördert die Volksbank Kempen-Grefrath schon länger mit Spenden- und Sponsorengeldern. Viele Vereine und Organisationen haben davon bereits profitiert. Nun geht die Volksbank neue Wege und bietet mit dem Crowdfunding-Portal www.viele-schaffen-mehr.de/vb-kempen die Möglichkeit, noch mehr Förderer zu gewinnen.
Der Begriff Crowdfunding setzt sich aus den englischen Worten crowd für Menschenmenge und funding für Finanzierung zusammen und heißt etwa Schwarm- oder Gruppenfinanzierung. Damit, findet die Volksbank, sollen Ideen mit großem Nutzen für die Menschen vor Ort eine Chance bekommen. Jedes Projekt, das es in die Finanzierungsphase schafft, erhält einen Zuschuss aus dem Spendentopf. Jedes Funding verdoppelt die Volksbank bis zu einem Betrag von maximal 50 Euro. Als Unterstützung können bis zu 2000 Euro pro Projekt erreicht werden und das so lange, bis der mit 10.000 Euro gefüllte Spendentopf leer ist.
Der Spendentopf wird gefüllt mit Erträgen aus dem Gewinnsparen, der sozialen Lotterie der Volksbanken Raiffeisenbanken. Gewinnsparer haben mit jedem Los die Chance auf Gewinne, während sie gleichzeitig Geld sparen. Aus jedem Gewinnsparlos fließen 25 Cent in die Förderung von Sport, Jugend und Kultur in der Region. So kommen pro Jahr bundesweit rund 32 Millionen Euro zusammen.
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Vorstand und Aufsichtsrat verbinde eine besondere Verantwortung für die Region, ihre Menschen und ihre Wirtschaft, machten die Vorstände Helmut Thönes und Markus Knauf beim Bilanzpresse-Gespräch deutlich. Spenden und Sponsoring für die örtlichen Vereine seien ein Baustein des positiven Wirkens der Volksbank. Hinzu kommen Steuerzahlungen, von denen die Kommunen im Geschäftsgebiet profitieren, sowie 70 sichere Arbeitsplätze. Das komme auch bei den Kunden gut an. „Unsere Kunden sind oftmals regelrecht begeistert von unseren Leuten“, freuen sich die Chefs. Sie danken den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihr Engagement. „Gemeinsam konnten wir 2021 trotz Pandemie-Bedingungen wieder viel bewegen“, resümieren die beiden Vorstände. Zur Verantwortung gehöre auch, jungen Menschen eine Perspektive zu geben. Aktuell werden pro Jahr mindestens zwei Auszubildende beginnen.
Dabei kommt der unternehmerische Erfolg nicht zu kurz. Das Geldinstitut konnte ein gutes Betriebsergebnis ausweisen. Die Bilanzsumme wird voraussichtlich bei 510 Millionen Euro liegen und ist damit das zweite Jahr in Folge um jeweils zehn Prozent gewachsen. An diesem Erfolg sollen erneut die Mitglieder teilhaben. Der Vorstand werde der Vertreterversammlung vorschlagen, eine deutlich über dem Kapitalmarkt liegende Dividende in Höhe von vier Prozent auszuschütten.
Das gute Ergebnis ist vor allem vor dem Hintergrund zahlreicher Herausforderungen bemerkenswert. Neben der Negativzinspolitik, einem einschneidenden BGH-Urteil zur Rückzahlung von Bankgebühren im April und dem anhaltenden Regulatorik-Druck war im Jahr 2021 die Corona-­Pandemie die dominierende Herausforderung. Betriebswirtschaftlich bleibt das Managen der extremen Zinssituation eine der wichtigsten Aufgaben der kommenden Jahre. Immobilien bieten nach wie vor eine attraktive Alternative zum Nullzins auf Spareinlagen und Tagesgelder. Die Nachfrage bleibt hoch, die Preise sind im Geschäftsgebiet der Volksbank in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen. „Wer daran denkt, in eine Immobilie zu investieren, sollte deshalb im Vorfeld das Gespräch mit unseren Baufinanzierungs-Spezialisten suchen. Hier gibt es gute Tipps, wie viel Eigenkapital erforderlich ist, wie lange die Sollzinsbindung sein sollte, um sich vor einer möglichen Zinswende zu schützen, und welche Tilgungsrate bei einem Annuitätendarlehen zu empfehlen ist“, rät die Volksbank.
Von hoher gesellschaftlicher Bedeutung ist das Thema Nachhaltigkeit – auch bei der Volksbank. „Nachhaltigkeit als Trend zu sozial und ökologisch bewussterem Leben ist auch für die Finanzwelt ein zunehmend relevantes Thema. Für unser Haus sind nachhaltige Finanzen ein zentrales strategisches Anliegen, das zum integralen Bestandteil unseres Geschäftsmodells wird“, so Helmut Thönes. Genossenschaftsbanken haben seit jeher großen Wert auf nachhaltiges Wirtschaften gelegt. Den Fokus richte man aber auch auf den eigenen Geschäftsbetrieb, zum Beispiel Energieverbrauch und Mobilität. „Dabei verweisen wir stolz darauf, dass neben den Kollegen inzwischen auch Fahrzeuge ‚auf Draht‘ sind.“ Hinzu kommt die Verankerung von Nachhaltigkeit im Kerngeschäft, also bei Kredit- und Anlageberatung, Zahlungsverkehr und Immobilienvermittlung. „Wir haben alle eine Verantwortung dafür, dass unsere Umwelt für die nachfolgenden Generationen lebenswert bleibt“, so Markus Knauf.

Text: Ulrike Gerards, Foto: leonardogonzalez – stock.adobe.com