Der Unternehmer, der sich eine Photovoltaikanlage aufs Firmenflachdach setzen lässt. Der Einrichtungsleiter, der statt einem weiteren Parkplatz eine Blühwiese an seinem Gebäude sät. Der CEO, der jemanden aus dem Imkerverein kennt und seinen Betriebsgarten für zwei Insektenhotels zur Verfügung stellt. Das Industrieunternehmen, das seinen Mitarbeitenden anbietet, kostenfrei Strom für den Pkw zu tanken. Die Kanzlei, die auf nachwachsende Rohstoffe im Büro verzichtet und sich papierlos aufstellt.
All das sind Maßnahmen, die für nachhaltiges Wirtschaften stehen und dem Klimawandel geschuldet sind. Sie finden andernorts vor allem im Mittelstand als Motor unserer Wirtschaft statt. Doch wer genauer hinsieht, entdeckt solche Ansätze auch in Kempen. Das ist gut so und außerdem sehr erfreulich!
Natürlich kann man immer sagen: Könnte noch mehr sein. Ja, sicher. Aber das Pflänzlein Nachhaltigkeit ist gesetzt in den lokalen Gewerbegebieten. Wir als örtlicher Unternehmerverband sehen das mit Freuden und unterstützen die Initiativen, wo wir nur können. Natürlich können wir nicht die Ärmel aufkrempeln und selbst die Rigole bauen. Aber wir können ein Bewusstsein schaffen, Brücken bauen, beraten und motivieren.
Wichtig ist uns, dass alle Player – Stadt, Stadtwerke, Wirtschaftsförderung, Verbände und natürlich die Unternehmen – sich zusammenraufen und an der Schraube Nachhaltigkeit drehen. Hier darf es kein Gegeneinander und kein kurzsichtiges Profitdenken geben. Vielmehr gilt „gemeinsam sind wir stark“.
In Zeiten des Fachkräftemangels ist nur ein Unternehmen, das nachhaltig denkt und wirtschaftet, attraktiv für Talente. Wer sich als Arbeitgeber anbieten möchte, muss die Scheuklappen abnehmen.
Der Autor Peter Nieskens ist Vorsitzender des Unternehmerkreis Kempen e.V (UKK). Dahinter steckt ein unabhängiger und überparteilicher Zusammenschluss von Inhabern und Geschäftsführern Kempener Unternehmen. Der 2014 gegründete UKK versteht sich als Sprachrohr der Kempener Unternehmerschaft.