Wiedersehen mit Queen’s Last Night: Das Songdrama kehrt am 21. Oktober zurück.

Vorhang auf für die neue Spielzeit!

Das Theater Krefeld und Mönchengladbach ist zurück aus der Sommerpause – mit einigen neuen Gesichtern und bewährten Kräften. Der Vorverkauf für alle Freiverkaufsvorstellungen der neuen Spielzeit 2023/24 hat begonnen. Erlebe Kempen hat schon mal einen Blick in das Spielzeitheft geworfen und stellt einige Highlights vor.

Fröhliches Stimmengewirr herrschte im August schon beim Gemeinschaftstheater Krefeld und Mönchengladbach, am ersten Tag nach den Theaterferien, an dem alle Akteuren wieder zusammenkamen. Rund 500 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen starten zum Auftakt der neuen Spielzeit 2023/24. Unter großem Applaus verkündete Generalintendant Michael Grosse, dass er seinen Vertrag am Gemeinschaftstheater um weitere drei Jahre verlängert hat. Damit bleibt er bis zu seinem Renteneintritt im Sommer 2028 Generalintendant und Geschäftsführer des Theaters Krefeld und Mönchengladbach. Die Neuen – unter anderem aus den Bereichen Junges Theater, Dramaturgie, Schauspiel, Orchester, Ballett, Musiktheater und Technik – wurden im Anschluss an die Begrüßung von ihren erfahrenen Kollegen und Kolleginnen auf eine Entdeckungstour durch die Theaterhäuser in Krefeld und Mönchengladbach mitgenommen.
Theaterfreunde können sich auf eine vielfältige Spielzeit 2023/24 freuen. Am 10. September wird die Saison mit einer großen Oper eröffnet: Margarethe (Faust) des französischen Komponisten Charles Gounod. Das Werk, inspiriert von Goethes berühmter Menschheitsparabel, konzentriert sich anders als die deutsche Tragödie auf das Gretchen-Thema. Regie führt Anthony Pilavachi, der zuletzt am Niederrhein „Salome“ inszenierte. Den Fall der Susanna Margareta Brandt, die 1772 wegen Kindstötung hingerichtet wurde, nachdem sie unehelich schwanger wurde und aus Panik vor gesellschaftlicher Ächtung ihr Kind getötet hat, nahm sich Johann Wolfgang von Goethe zur Vorlage der Gretchen-Handlung innerhalb von Faust – der Tragödie erster Teil aus dem Jahr 1808. Zahlreiche Komponisten haben den Faust-Stoff für die Musiktheaterbühne vertont. Die am häufigsten aufgeführte Version stammt aber sicher von Charles Gounod (1859). Seine fesselnde und vielschichtige Komposition entführt in die romantischen Gefühle von Fausts Verlangen nach Margaretes Liebe, illustriert die unheimlichen Verlockungen des Teufels und empfindet Margaretes Leiden nach.
Das Musiktheater bietet eine besondere Uraufführung: Aida – der fünfte Akt setzt da an, wo Verdis berühmte Oper endet. Der des Hochverrats beschuldigte Radamès wird unter einem Tempel lebendig eingemauert. Seine Geliebte Aida hatte sich zuvor in die Gruft geschlichen und ist bereit, dieses Los mit ihm zu teilen. Vorhang – doch was passiert dann? Wie gelingt es dem Menschen, in einer ausweglosen Situation, angesichts des Todes, seine Würde zu bewahren? Komponist Stefan Heucke und Librettist Ralph Köhnen haben als Auftragswerk für das Theater Krefeld und Mönchengladbach eine ca. 70-minütige Kammeroper über diesen packenden Stoff geschrieben. Mit dem Bunker Güdderath in Mönchengladbach steht dafür am 3. September der perfekte Uraufführungsort zur Verfügung, bevor die Inszenierung von Dennis Krauß ab dem 12. November in der Fabrik Heeder in Krefeld zu sehen ist.
Die Nachtwandlerin (La Sonnambula) ist eine Oper in zwei Akten mit Musik von Vincenzo Bellini und Libretto von Felice Romani: Als Paradebeispiel einer Belcanto-Oper ist diese nicht nur Gänsehaut erzeugender Schöngesang, sondern auch ein packendes Figurenpsychogramm in alpinem Ambiente. Regisseur Ansgar Weigner begibt sich, wie zuletzt in Dvoráks Märchenoper Rusalka, erneut auf psychologische Spurensuche. Premiere ist am 24. September.
Mata Hari, einer der Publikumsrenner der vergangenen Saison in Mönchengladbach, wird ab 8. Oktober in Krefeld zu sehen sein. Als Tänzerin für ihre geheimnisvolle Aura und erotische Ausstrahlung bewundert, als Spionin hingerichtet – Mata Hari (1876 bis 1917) war schon zu Lebzeiten eine Legende. Über diese schillernde Persönlichkeit kreiert Robert North einen neuen, visuell und musikalisch opulenten Ballettabend. Der Stoff spiegelt nicht nur das berauschende Lebensgefühl im Paris der Belle Époque, sondern zugleich ein Stück Zeitgeschichte, verdichtet in einem faszinierenden Frauenschicksal.
(R)Evolution bietet „eine Anleitung zum Überleben im 21. Jahrhundert“. Dystopien sind selten komisch, ihre Tonart meist düster bis tragisch. In (R)Evolution (2020) stimmen Yael Ronen und Dimitrij Schaad ein andres Lied an. Ihre von Yuval Noah Hararis Bestseller Homo Deus inspirierte schwarzhumorige Komödie über die Welt in 20 Jahren zeigt, wie sich fünf Zeitgenossen verheddern im Netz des digitalen Metaversums – begleitet stets und nie aus den Augen gelassen von Zeitgenosse Nummer sechs, „Alecto“, dem digitalen Assistenzwesen. Premiere am Theater Krefeld ist am 17. September.
Zudem gibt es ein Wiedersehen mit Queen’s Last Night. Die Geschichte: Das gute alte Kaufhaus Queen‘s muss schließen. Wehmütig dreht der Nachtpförtner nach dem letzten Verkaufstag seine Runden und verweilt wie an jedem Abend bei den Schaufensterpuppen, seinen „Königinnen“. Ihnen gehört sein Herz, sie waren und sind sein Leben. Bevor er ganz im Abschiedskummer versinkt, beginnt sich die Welt um ihn herum zu verwandeln und fantastische Dinge geschehen. Die Musik der britischen Kultband Queen steht im Zentrum dieses musikalisch-szenischen Abends, den Frank Matthus und Jochen Kilian entwickelt haben. Am 21. Oktober geht es los.
Wie es euch gefällt ist ab 12. November zu sehen. William Shakespeares politischste Komödie erzählt mit Leichtigkeit und melancholischem Tiefgang von Irrungen und Wirrungen, Täuschung und Verstellung sowie vom Spiel mit Geschlechterrollen und Identität – und es erzählt, als Gegenentwurf zu einer hartherzigen Welt, von den Spielarten der Liebe.
Für Kinder und Jugendliche steht ab 2. Dezember ein Klassiker der Jugendbuchliteratur auf dem
Programm: Der satanarchäolügenialkohöllische Wunsch­punsch von Michael Ende. Es ist der späte Nachmittag an Silvester und Beelzebub Irrwitzer hat ein Problem. Der geheime Zauberrat hat sich verpflichtet, jedes Jahr Tierarten auszurotten, Bäume absterben zu lassen und Krankheiten auf der Welt zu verbreiten – und für dieses Jahr ist sein Soll noch lange nicht erfüllt. Jetzt droht ihm die Pfändung durch die höchste höllische Instanz. Der satanarchäolügenialkohöllischen Punsch könnte sein Problem lösen. Doch Kater Maurizio und Rabe Jakob versuchen das zu verhindern. Das Thema Umweltschutz hat seit der Veröffentlichung des Buches im Jahr 1989 nichts an Aktualität verloren.

Vorverkauf
Der Vorverkauf für die Saison 2023/24 ist gestartet. Auf
www.theater-kr-mg.de kann man das komplette Programm einsehen und das Spielzeitheft herunterladen. Auch die Konzerte der Niederrheinischen Sinfoniker findet man in der Übersicht im Spielzeitheft und im Konzertheft.