Bei mühle4 in St. Hubert gibt es zwei neue Varianten des niederrheinischen Whiskys.
Schon die Premiere vor zwei Jahren war ein voller Erfolg: In langen Schlangen standen die Menschen in St. Hubert vor der Brennerei mühle4, um sich die ersten beiden Whiskys aus Kempen zu sichern. „Einer der beiden war schon nach wenigen Tagen ausverkauft“, erinnert sich Peter Day. Er destilliert in seiner Manufaktur die edlen Spirituosen, von denen nun – pünktlich zu Weihnachten – die nächsten beiden Varianten warten: Wackertapp N°3 und N°4. Bis ein Getreidebrand zum Whisky wird, vergehen mindestens drei Jahre – so lange muss das Destillat in hölzernen Fässern reifen. Bei mühle4 waren das verschiedene Fässer. „Die N°3 hat zwei Jahre in einem jungen Eichenfass gelegen“, erklärt Brenner Peter Day. „Danach haben wir ein Fass gewählt, in dem noch kurz zuvor ein eher süßer und schwerer Tawny-Portwein gelegen hat.“ Das Ergebnis: Würzig intensive Aromen von dunklen Früchten, Nüssen und Mandeln, gepaart mit einem Hauch von Vanille und Karamell – umrahmt von den Ursprungsaromen des angenehm weichen Getreidebrands.
„Wackertapp N°3 ist ein eher milder, weicher Whisky – die N°4 dagegen eher etwas für Liebhaber von Torf, Rauch und erdigen Aromen“, sagt Peter Day. Getorftes, schottisches Malz ist das Ausgangsprodukt. Das Holz der Eichenfässer stammt aus dem ungarischen Tokajer-Gebiet mit seinen vulkanischen Böden. Von innen sind die Fässer leicht „getoastet“, also kurzzeitig mit Feuer ausgebrannt, um die Aromen zu karamellisieren und somit zur Entfaltung zu bringen. Ihr letztes Reifejahr verbrachte die N°4 in einem Fass der schottischen Destille Laphroaig.
In der historischen Wackertapp-Windmühle betreibt Peter Day im ehemaligen Mehllager seit sechs Jahren die Brennerei. Das Sortiment hat er seitdem stetig erweitert: Mehr als 40 Edelobstbrände und Liköre gehören dazu – genauso wie ein Kräuterbitter oder Getreidebrände. Neu ist ein Likör aus Grüner Walnuss, also der unreifen Frucht, die bei mühle4 zum Johannistag am 24. Juni von den hauseigenen Walnussbäumen geerntet wurde. Zu diesem Zeitpunkt ist das typische Nuss-Aroma nur zart vorhanden – nach einer mehrmonatigen Mazeration aber haben sich nun die dichten Duftnoten nach Vanille und Gewürzen entwickelt.
Klassiker, Experimente – und natürlich Gin
Peter Day experimentiert gerne. Zum Sortiment gehören einerseits Klassiker wie der „Brand von der Williams Birne“ oder die „Niederrheinische Zwetschge“, aber auch Produkte wie Kartoffelbrände, der „Geist von der Wild-Schlehe“ oder die Dinkel-, Gersten- und Roggenbrände. Hinzu kommen verschiedene Liköre – vom Limoncello bis zum Amarello, einem herrlichen Sauerkirschlikör. Gin gibt es bei mühle4 natürlich auch: „Attacke“ – der Niederrhein-Gin aus 18 Botanicals erfreut sich bei den Kunden großer Beliebtheit. Peter Day hat an seiner Kreation lange gefeilt, bis sie genau den Geschmack hatte, den er wollte: kräftig, würzig und herb-fruchtig – mit klarem Wacholdergeschmack, denn der sollte einen Gin dominieren.