Göbel und Latzel – diese beiden Unternehmen gehen jetzt schon länger einen gemeinsamen Weg. Nun verschwindet der Name Latzel – aber nur der Name. Die Angebote und das Team bleiben gleich. Und die beiden Geschäftsführer Ralf Rox und Johannes Hummen blicken positiv in die Zukunft.
Wer aufmerksam am Industriering Ost 75–79 vorbeifährt, wird es bemerkt haben: Der Name „Latzel“ ist von Schildern, Fahnen und Fahrzeugen verschwunden. Was auf den ersten Blick wie ein Abschied aussieht, ist in Wirklichkeit ein Aufbruch in die Zukunft – getragen von Kontinuität, Erfahrung und neuen Synergien.
Denn hinter den bekannten Toren bleibt vieles, wie es war – nur unter einem gemeinsamen Namen: Elektroanlagen Göbel GmbH. Die beiden Kempener Traditionsunternehmen Latzel und Göbel, die seit Jahren Tür an Tür arbeiteten, sind jetzt auch offiziell eins. Die lang vorbereitete Fusion wurde vollzogen – ohne Druck, aber mit Weitsicht.
Wie es dazu kam? Da lohnt zunächst ein Blick in die Historie: Elektro Latzel wurde 1971 von Horst Latzel in Kempen gegründet. Über Jahrzehnte führte er das Unternehmen als Meisterbetrieb mit Herz und Verstand. 1976 wurde in Grefrath das Unternehmen Elektroanlagen Göbel gegründet. Als dort eine Unternehmensnachfolge gesucht wurde, stand Ralf Rox parat, der seit 1995 als Techniker und Meister im Unternehmen war, sich hochgearbeitet und das Unternehmen mit geformt hatte. Mit ins Boot kam Johannes Hummen, der durch seine Selbstständigkeit als IT-Betreuer Kontakt zu Göbel hatte. Gemeinsam kauften Ralf Rox und Johannes Hummen 2003 die ersten Anteile. Die Geschäftsführung wurde aufgeteilt. Während Ralf Rox sich vor allem um den technischen Part kümmert, übernimmt Johannes Hummen die IT, den kaufmännischen Bereich sowie die Personalführung.
Die enge Zusammenarbeit, die räumliche Nähe und die gemeinsamen Werte führten zur logischen Konsequenz: 2007 wurde Elektro Latzel eine hundertprozentige Tochter der Göbel GmbH. Der Firmengründer Horst Latzel wollte sich zur Ruhe setzen. „Latzel war in Kempen als Name sehr bekannt und blieb daher zunächst bestehen“, blickt Johannes Hummen zurück.
2011 wurde ein neuer Standort gesucht und das Unternehmen zog von Grefrath ins Gewerbegebiet in Kempen. Horst Latzel half damals mit, dass die Firma Göbel in Kempen Fuß fassen konnte. Göbel zog mit Technikabteilung, Lager und kaufmännischer Abteilung in den Latzel-Komplex, in die direkt anschließende Halle am Industriering Ost 75-79.
Ein Zusammenschluss mit Zukunft
Nun, fast zwei Jahrzehnte später, folgt die finale Fusion unter einem Namen. Der erfahrene Steuerberater Holger Latzel, Sohn des Firmengründers und Inhaber der Kempener Kanzlei Latzel, begleitete den Prozess von Anfang an – Unternehmensnachfolge ist schließlich eines seiner beruflichen Spezialgebiete. „Wir haben hier eine akkurate Unternehmensnachfolge hinbekommen“, freut sich Wirtschaftsmediator und Steuerberater Holger Latzel.
„Es gab keinen akuten Druck. Aber es war der richtige Moment, um Strukturen zu vereinheitlichen und Synergien zu nutzen“, erklärt Johannes Hummen. Auch die Belegschaft zieht mit: Aus rund 50 Mitarbeitenden bei Göbel und etwa 30 bei Latzel wird nun ein starkes Team von 80 Fachkräften.
Die Leistungen bleiben unverändert vielfältig – von der Steckdose im Einfamilienhaus bis zum voll ausgestatteten Industriebetrieb mit Brandmelde- und Sicherheitstechnik. Die Serviceabteilung hilft schnell und zuverlässig, auch bei kleinen Problemen im privaten Haushalt. Der Schwerpunkt liegt jedoch klar bei großen, technisch anspruchsvollen Projekten, wie zum Beispiel bei Objekten für Behörden, Krankenhäusern, Industrieanlagen oder Seniorenheimen. Dort übernimmt Göbel dann nach der Installation häufig auch die folgenden Wartungsaufgaben.
Modern, flexibel, bodenständig
„Wir sind deutschlandweit tätig, betreuen zum Beispiel große Projekte in Hamburg. Dort haben wir mehrere Seniorenheime errichtet, die wir mit allen Bereichen ausgestattet haben, Elektroinstallation, Sicherheitstechnik, also Brandmeldeanlage, Telekommunikation, Patientenrufanlage und so weiter“, erklärt Ralf Rox. Und auch bei den Neubauten der beiden Seniorenheime im Kempener Westen, die das alte Von-Broichhausen-Stift ersetzen sollen, ist Göbel für die Elektrik verantwortlich. Mit dem Bauherrn, die Conesta Unternehmensgruppe aus Köln, verbindet Göbel eine jahrzehntelange Partnerschaft.
Trotz Expansion und technologischem Fortschritt bleibt sich Göbel treu. Die Flexibilität und Kundennähe stehen weiterhin im Mittelpunkt – keine Aufgabe ist zu klein, kein Projekt zu groß. Die Monteure sind heute mit Tablets statt mit dem Block unterwegs, viele Anlagen werden digital gesteuert. Dennoch: „Auf der Baustelle ist vieles wie früher – Kabel verlegen, Schlitze stemmen, Dosen setzen“, sagt Ralf Rox mit einem Schmunzeln.
Steuerberater Holger Latzel blickt von außen auf die Firma und ist davon überzeugt, dass dort die Organisation und die Prozesse stimmen. Das beweist auch die ISO-Zertifizierung (DIN ISO 9001). Man achtet auf gelebtes Qualitätsmanagement. Auch das Thema Ausbildung hat hohen Stellenwert: Jedes Jahr sollen zwei neue Auszubildende zum Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik gewonnen werden. Viele bleiben dem Unternehmen auch nach der Ausbildung treu.
Mit guter Organisation und kompetenten Fachkräften – dazu gehören zum Beispiel auch eine eigene CAD-Abteilung und mehrere Projektleiter, die große Projekte stemmen können – sieht sich die Elektroanlagen Göbel GmbH bestens für die Zukunft gerüstet. Und so ist der neue Name auf dem Schild vor allem eines: ein Zeichen für Zusammenhalt, Stärke und Innovation.
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Elektroanlagen Göbel GmbH
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