Arbeit in der Rente

Steuerfrei arbeiten in der Rente – dieser Ansatz einer christlich orientierten demokratischen Partei ist unbedingt zu unterstützen. Dies gilt nicht nur vor dem Hintergrund, dass der Steueranreiz bis 2000 € Verdienst monatlich hilft, dem allenthalben herrschenden Fachkräftemangel zu begegnen. 

Die Erfahrung, die ältere Mitarbeitende mitbringen, ist Gold wert für jeden Arbeitgeber. Wenn ein Industriemeister  in einem Maschinenbauunternehmen oder ein Schreinergeselle in einer Tischlerei nach jahrzehntelanger ordentlicher Arbeit in den Ruhestand tritt, dann reißt das ein Loch in die Kompetenz des betroffenen Unternehmens. Natürlich sind junge Menschen wichtig für den Fortbestand der Firma. Aber die Mischung muss stimmen. Nur ein Unternehmen mit ausgewogener Generationenbalance ist stabil und kann die Herausforderungen am Markt mit breiter Brust annehmen. 

Hinzu kommt ein weiteres Moment. Wer 40 Jahre oder mehr fünf Tage in der Woche in den Betrieb gegangen ist, hat eine Haltung entwickelt, die mit Tugenden wie Fleiß und Verantwortung einher gehen. 

„Ich werde gebraucht“ – dieses Gefühl geht mit Zufriedenheit, Selbstbewusstsein und sozialer Kompetenz einher. Die positive Emotionalität wird mit in die Rente genommen, wenn weiterhin der Zuruf des Chefs kommt „Wir brauchen dich!“. Es müssen ja nicht fünf Tage in der Woche sein – zwei oder drei sind ebenso wertvoll für Arbeitgeber wie Arbeitnehmer.

Unter dem Strich profitieren beide Seiten. Der ältere Mitarbeitende bleibt fit, ist sozial eingebunden und transportiert die Lebensfreude, die die Arbeit sicherlich mitbringt, in den „wohlverdienten Ruhestand“. Zu dieser Entscheidung kann das Steuer-Bonbon beitragen. Und unserer Wirtschaft tut dies gut.