Drs. Ruud Stefelmanns
New Work steht nicht selten für stundenlanges Sitzen vor dem PC. Automatisierung und Digitalisierung gehen mit immer weniger körperlichen Herausforderungen am Arbeitsplatz einher. Bequemlichkeit und einseitige Belastung sind das Ergebnis. Abends ist dann der Nacken steif, der Schädel brummt, der Rücken tut weh, die Augen brennen, man fühlt sich schlapp. Das ist bei der klassischen Büroarbeit so, aber auch bei Homeoffice, das seit Corona im Trend liegt. Insbesondere das Arbeiten von zuhause aus verleitet dazu, sich noch weniger zu bewegen.
Lobenswert ist das Bemühen vieler Arbeitgeber, die Mitarbeitenden über Betriebliches Gesundheits-Management (BGM) zu mobilisieren und ergonomisches Mobiliar zur Verfügung zu stellen. Das Bewusstsein, Anregungen zur bewegungsförderlichen Arbeitsgestaltung zu bieten, ist in den letzten Jahren erfreulicherweise gewachsen.
Aber BGM alleine kann es nicht sein. Jeder Mitarbeitende ist täglich auch für sich selbst verantwortlich, dass die Bewegung nicht zu kurz kommt. Das fängt mit dem Gang ins Büro an: Nehme ich das Auto, die Bahn, den Bus oder das Rad? Steige ich eine Bushaltestelle früher aus, um noch ein paar Schritte zu tun? Und setzt sich im Bürogebäude fort: lieber Treppe oder Lift? Lieber Kantine oder bewegte Pause im Park mit einem Apfel? Nach jeder Dreiviertelstunde mal fünf Minuten Dehnübungen, kleinere Bewegungen, ein paar Schritte tun im Flur oder vor dem Office. Den Kopf frei macht sicher auch ein Gespräch in der Teeküche über völlig andere Dinge – das gestrige Bundesligaspiel, der Lateinunterricht der Kinder, die Urlaubspläne, der Kommentar in der Morgenzeitung.
Wichtig ist nur, das Thema Bewegung – physisch wie psychisch – in den Arbeitsalltag zu integrieren!