Der ganze Buttermarkt gegen Rechtsextremismus

Es war ein beeindruckender Anblick. Ende Januar versammelten sich rund 2000 Menschen auf dem Buttermarkt um gegen Extremismus und für Menschenrechte, Vielfalt und Frieden zu demonstrieren. 

Die Enthüllungen über die Machenschaften von rechten Kräften, die sich in Potsdam trafen, um über die millionenfache Vertreibung von Menschen aus Deutschland zu beraten, haben in vielen Städten Menschen auf die Straße gebracht. Nun gab es in Kempen eine beeindruckende Demonstration dieses Widerstands gegen Extremismus und gegen die rechtsextremen Teile der AfD. 

Neben den Parteien des Kempener Stadtrates waren es auch gesellschaftliche Gruppen, die sich für den Aufruf gegen Extremismus unter dem Motto „Kempen ist bunt“ zusammenschlossen. Initiiert hatte diesen der Kunstverein Kempen, Unterstützung kam unter anderem vom Werbering Kempen, von Denk mal an Kempen und dem Geschichts- und Museumsverein, von der katholischen, der evangelischen und der islamischen Gemeinde und zahlreichen weiteren Vereinen. Karnevalsprinz Thomas I. zeigte im Ornat und mit seinem Gefolge Flagge für Vielfalt und Freiheit. Mit kreativen, witzigen, bunten Schildern strömten die Menschen in die Altstadt.  

Der Tag der Demo war der 27. Januar, der Tag des Gedenkens an den Holocaust. „Wie geschichtsvergessen muss man sein, Menschen, die unverhohlen die Sprache dieser Zeit nutzen, eine Stimme zu geben?“, fragte Oliver Heuken vom Kunstverein Kempen, der die Veranstaltung begann, und rief dazu auf, wählen zu gehen und dabei „in der Mitte zu bleiben“. „Gemeinsam in der Mitte bleiben“ ist auch der Aufruf, den die Künstlerin Mechtild Runde-Witjes zu einem Logo mit vielen bunten Händen für diesen Tag gestaltete und auf Aufkleber hatte drucken lassen, die sich viele Demonstrationsteilnehmer anklebten. Zahlreiche weitere Redner schlossen sich an und forderten dazu auf, sich rechtem Gedankengut entschieden entgegenzustellen. „Wow“, staunte Bürgermeister Christoph Dellmans, als er ans Mikrophon trat, beim Anblick der vielen Menschen auf dem Buttermarkt. „Das zeigt, dass wir in Kempen stark sind, wenn wir zusammenstehen.“  

Am Freitag, 2. Februar, wird es ab 16 Uhr eine Demonstration „für Demokratie und Demokratiebewusstsein“ in Viersen geben. Der Verein „Förderung der Erinnerungskultur Viersen 1933-45“ hat diese angemeldet, unterstützt von zahlreichen Parteien und Vereinigungen. Treffpunkt ist um 16 Uhr an der Remigiuskirche, die Kundgebung ist um 16.30 Uhr auf dem Sparkassenvorplatz.