Brigitte Adams und Willi Hirschmann wollen es noch einmal wissen. Zusätzlich zu ‚et Kemp’sche Huus’ haben sie nun auch in der Osteria Campunni das Sagen.
Seitdem Mitte Januar bekannt wurde, dass die Kempener Gastronomen Willi Hirschmann und Brigitte Adams, die bisher ‚et Kemp’sche Huus‘ betreiben, dazu auch die Osteria Campunni an der Kirchstraße in der Altstadt übernehmen werden, haben sie so einige Reaktionen erhalten. „Je oller, je doller“ war da augenzwinkernd – mit Blick auf das Alter der beiden um die 70 Jahre – zu lesen. Oder: „Wenn das jemand schafft, dann seid ihr das.“
Das Paar führt seit fünfeinhalb Jahren das traditionsreiche Kemp’sche Huus, unweit des Buttermarkts, und hat sich eine große Stammkundschaft aufgebaut. Die nun selbst geschaffene Konkurrenz braucht das Paar also nicht zu fürchten. Das Huus mit seinen 85 Plätzen, im Sommer kommen knapp 100 Plätze im Außenbereich dazu, sind fast jeden Tag gefüllt. Im Gegenteil, sie sind davon überzeugt, dass die Altstadt das Potenzial hat und weitere gute Gastronomie braucht, um auch attraktiv für Besucher zu bleiben.
Bei Willi Hirschmann steht der Gast im Vordergrund. Was möglich ist, wird auch möglich gemacht. Das wird so bleiben und das wünscht er sich auch von möglichen Nachfolgern, die vielleicht in ein paar Jahren übernehmen könnten, damit das Paar dann etwas kürzertreten kann. Er könne Interessenten dafür sogar eine Wohnung anbieten.
Noch ist der Tatendrang des Paares allerdings groß. Sie wollen weiter mit den heimischen Firmen zusammenarbeiten, wie sie es bisher schon tun. Während Willi Hirschmann hauptsächlich im Kemp’sche Huus anzutreffen sein wird, wird Brigitte Adams im Campunni nach dem Rechten sehen. Sie freuen sich einen Koch mit Erfahrung in der Düsseldorfer Gastro-Szene für die Osteria gefunden zu haben. Das Campunni mit rund 50 Plätzen bietet dann auch Gesellschaften in dieser Größe die Möglichkeit, dort für sich zu sein.
Schon drei Wochen vorher steigt bei Brigitte Adams und Willi Hirschmann die Spannung. Wenn alles planmäßig läuft, gibt es am Mittwoch vor Altweiber, 7. Februar, eine Kennenlern-Generalprobe mit Tapas, venezianischen Frittatas und einem Gläschen Wein. Vom 8. bis 13. Februar ist Wiedereröffnung unter dem Motto Carnevale di Venezia. Samstags werden unter dem Motto „Ballo in maschera“, zu deutsch Maskenball, die schönsten Masken prämiert. Am Aschermittwoch findet ein Fischessen wie in Italien statt. Das Konzept fürs Campunni heißt „Vom Niederrhein zum Mittelmeer“. Neben hausgemachter Sülze und Forelle vom Niederrhein wird u.a. Coq au vin, Pulpo a la Gallega und Kotelett vom Iberico-Schwein auf der Karte stehen. Der Gastronom selbst mag es deftig und freut sich auf die Kalbsleber „Venezia“.
Text/Fotos: Ulrike Gerards