Der Rikscha-Service der Kempener Malteser kommt jetzt wieder in Schwung. Der Shuttle bietet auch die Gelegenheit für anregende Gespräche und Austausch mit Gleichgesinnten.
Axel Küppers (Text und Fotos)
Was gibt es Feineres, als in der Fahrrad-Rikscha zu sitzen, sich von einem sicheren Piloten durchs schöne Städtchen kutschieren zu lassen und jetzt im Frühjahr die frische Luft, die erwachende Natur und das gesellige Leben in der City zu genießen? Die Malteser in Kempen bieten diesen Service für Senioren an – kostenlos und auf Zuruf!
„Von April bis Oktober laden wir die ältere Generation zu einer Fahrt mit unserer E-Rikscha ein“, sagt Hubert Windbergs. Der Sicherheitsbeauftragte beim Malteser Hilfsdienst e.V. in der Geschäftsstelle Kempen koordiniert den Service und freut sich über ein engagiertes ehrenamtliches Team, das nach einer Schulung das flotte Dreirad besteigen und Menschen mit Sinn für die attraktiven Ecken der Stadt ein paar Stunden verwöhnen kann.
„Ob die Nutzer des Angebots ein Stück Kuchen in einem Landcafé genießen oder lieber mit der Rikscha entlang der Felder und Wäldchen spazieren fahren möchten – es geht immer um schöne Momente in und um Kempen“, betont Stadtbeauftragter Frank Lange. „Soweit möglich, richten wir uns nach den Streckenwünschen der Fahrgäste und holen sie auch gerne zuhause ab“, so Irmgard Heise, die ehrenamtliche Geschäftsführerin der Kempener Malteser.
„Für mich ist wichtig, möglicherweise einsame ältere Menschen aus der Isolation zu holen und ihnen ein Stück Teilhabe am geselligen Leben unserer Stadt zu schenken“, meint Stefan Plieth, einer der ehrenamtlichen Piloten. „Wir wollen Menschen neue Horizonte eröffnen, ihnen Gesprächsthemen geben und in einen anregenden Austausch treten“, so sein Piloten-Kollege Longinus Lange. Joachim Walter ist neu im Rikscha-Team. Trotz seiner Arbeit ist ihm der ehrenamtliche Einsatz ein paar Stunden in der Woche wert: „Mein Anliegen ist, Senioren aus ihrer Einsamkeit herauszuholen.“
„Ich habe den Rikscha-Service schon dreimal genutzt und bin immer wieder begeistert“, sagt Lili Vuysteke. Die 83-Jährige, die alleine in der Nähe des Hospitals wohnt, genießt gerne mit einer Freundin die freie Sicht auf die Natur und die anregenden Gespräche. Die gebürtige Belgierin, die seit 55 Jahren in Kempen lebt und früher 30 Jahre bei deBeukelaer gearbeitet hat, ist über den Rikscha-Service ein Fan der Kempener Malteserarbeit geworden. „Was dort im sozialen Bereich geleistet wird, ist schon außerordentlich.“ Ihr Lieblingsziel in der Malteser-Rikscha ist das Bauerncafé Beyen in Aldekerk Rahm.
„Als meine Mutter älter und schwächer wurde, habe ich festgestellt, wie wichtig solche Angebote wie der Rikscha-Service für Senioren sind“, berichtet Christoph Duffhaus. Als der Kempener dann in den Niederlanden erlebt hat, wie vielfältig derartige Fahrrad-Kutschen in den dortigen Altenpflegeheimen im Einsatz sind, hat der 63-jährige kaufmännische Angestellte für sich entschieden: Diesen Einsatz gilt es zu unterstützen. Und sitzt nun seit zwei Jahren bei den Maltesern fest im Rikscha-Sattel.
Thema Sicherheit wird großgeschrieben
Vor Eintritt in den Rikscha-Dienst werden die ehrenamtlichen Piloten geschult. Ein Erste-Hilfe-Kurs sowie eine theoretische und praktische Fahrerschulung sind zwingend. Weiterhin erfolgen Schulungen zu den Themen Kommunikation, sexuelle Prävention, Nähe und Distanz, Lebensphase Alter. Die Rikscha wird einmal jährlich von einer Fachfirma durchgecheckt.
>> Da die Malteser den kostenlosen Service ehrenamtlich betreiben, würde man sich über Spenden bei der Sparkasse Krefeld aufs Malteser-Konto DE22 3205 0000 0011 0041 08 mit dem Stichwort „Rikscha“ freuen.
Infos zur Senioren–Rikscha
der Malteser in Kempen: Tel. 02152 9590-190 (Di., Mi., Do. 10-14 Uhr); rikscha.kempen@malteser.org; https://www.malteser.de/standorte/kempen.html