Melodische Saxophon-Klänge schallen aus dem Probenraum, ein Stück weiter wird – noch langsam – der Rhythmus auf dem Schlagzeug geschlagen. Junge und ältere Musikerinnen und Musiker geben sich hier die Klinke in die Hand, zwischen Schlagzeugen, Klavier und einer riesigen Auswahl an Gitarren – ein Besuch im Musikhaus Funken an die Kleinbahnstraße.
Zwölf Dozenten geben hier ihr Wissen über Instrumente wie Akustik-, klassische und E-Gitarre, Bass und Kontrabass, Klavier und Keyboard, Geige, Schlagzeug und Saxophon an die Schülerinnen und Schüler weiter, tauschen sich aus und haben gemeinsam Spaß. Hier spielt die Musik. Und zwar mit ausgebildeten Lehrerinnen und Lehrern, die selbst Berufsmusiker sind und teils bereits mit großen Acts auf der Bühne standen.
So wie Dennis Hormes. Der Kempener sorgte schon vor Jahren als „Wunderkind an der Gitarre“ für Aufsehen, stand mit zwölf Jahren zum ersten Mal auf der Bühne und erhielt mit 14 seinen ersten Endorsement-Deal. Mit vielen Stars stand er schon auf der Bühne. Im Musikhaus Funken gibt er sein Wissen an Musikschülerinnen und -schüler weiter.
Auch Wolfgang „Bolle“ Diekmann, der hier Gitarre, Bass und Kontrabass unterrichtet, kennt die großen Bühnen dieser Welt, war schon mit Peter Kraus, dem Begründer des deutschsprachigen Rock ’n’ Roll, auf Tournee und tourte durch Europa, Südamerika, Nordamerika und Indonesien. Die Beatles haben ihn schon früh fasziniert, Paul McCartney am Bass war sein großes Vorbild. Trotzdem lernte er erst Gitarre, weil das Instrument in seiner Band gebraucht wurde. Zum Kontrabass kam er wie die „Jungfrau zum Kinde“. Für die Tournee mit Peter Kraus wurde er angefragt und erhielt die Antwort: „Kauf dir einen Kontrabass, du hast ein Jahr, um zu üben.“ Ende Oktober ist Bolle übrigens wieder mit Peter Kraus auf Tour, der auch mit 85 Jahren noch die Bühnen rockt.
Eppi Funken hatte 1992 seinen ersten Laden an der Neustraße in der Kempener Altstadt eröffnet. 2019 zog er in die modernen Räume der Musikschule „MusicArt“ an der Kleinbahnstraße 20, im Gebäude des Medi-Max-Marktes. Dort hat er nun eine große Bandbreite an Erfahrung und Leidenschaft für die Musik versammelt.
Thomas Moia ist seit dem Start an der Kleinbahnstraße vor fünf Jahren dabei und gibt Schlagzeugunterricht. Rhythmus kann und muss man lernen, sagt er. Dabei geht es zunächst viel um Motorik. Dafür kann man zum Beispiel mit Cajón, auch Kistentrommel genannt, anfangen. Das Schlagzeug sei ein gutes Instrument, um die Grundlagen für den Rhythmus zu legen, so Thomas Moia. „Damit kann man auch den Einstieg zu anderen Instrumenten finden.“ Daher findet er es toll, dass die Kreismusikschule an vielen Grundschulen Trommeln anbietet.
Christine Lin unterrichtet im Musikhaus Funken Klavier und Saxophon. Als sie fünf Jahre alt war, begann für sie der Klavierunterricht, mit 13 Jahren kam Saxophonunterricht hinzu. Gebürtig stammt sie aus Taiwan, studiert Musik in Düsseldorf und unterrichtet dazu im Musikhaus Funken. „Ich freue mich sehr, wenn ich sehe, dass die Schüler glücklich sind und viel Spaß am Instrument haben“, sagt sie. Klavier könne man früh beginnen, so ab fünf oder sechs Jahren. Für das Saxophon braucht es etwas mehr Luft, das ist ab neun oder zehn Jahren sinnvoll.
Wie findet man das richtige Instrument?
Oft kommen die Schülerinnen und Schüler mit einer konkreten Idee. Da haben sie die Geige bei Janosch gesehen, das Saxophon bei Lisa Simpson in der US-Serie „Die Simpsons“ oder – so war es früher oft – eine Band wie Tokio Hotel, die den Musikschulen begeisterte Teilnehmer in Gitarren-, Bass- oder Schlagzeugstunden bescherte. Heute sind es oft Social-Media-Plattformen, die Inspiration und Motivation bringen. Stars bei YouTube oder TikTok präsentieren ihr Können. „Gerade für fortgeschrittenere Schüler ist es schon mal eine Motivationshilfe, wenn wir Videos für den YouTube-Kanal produzieren“, so Thomas Moia. Mit seinen Ideen kann jede und jeder dann ins Musikhaus Funken kommen und sich ausprobieren.
Eppi Funken unterrichtet in seinem Musikhaus auch die Gitarristen, die im Rahmen des Big-Band-Unterrichts am Luise-von-Duesberg-Gymnasium mit dem Instrument beginnen. Dazu hat er eine Kooperation mit der Schule, an der schon die Fünftklässler in der Big Band starten.
Gitarre oder Bass? Das ist meist gar nicht die Frage, denn die Gitarre hat da oft die Nase vorn. Das habe sicher etwas mit der Präsenz vieler Gitarristen auf der Bühne zu tun, so „Bolle“ Diekmann. Bassisten seien meist eher still und leise im Hintergrund. „Dabei ist der Bass für den Klang sehr wichtig, er klebt die Rhythmus- und die Harmonieinstrumente zusammen. Das ist die Aufgabe eines Bassisten. Es hört sich sonst komisch an, wenn der Bass in einer Band fehlt.“ In Bolles Unterricht kann man alles ausprobieren. „Ich bin für alle Ideen offen. Manchmal kommen auch komische Ideen. Einmal wollte einer ‚Für Elise‘, eigentlich ein Klavierstück, für Kontrabass lernen. Würde ich einem Anfänger eigentlich nicht empfehlen.“ Aber es mache auch den Reiz aus, wenn die Schüler mit Ideen kommen, die erst nicht umsetzbar sind. „Das ist dann die Motivation. Da willst du hin, dann musst du was tun“, so der Dozent.
Ins Musikhaus Funken kommen sowohl Anfänger als auch Fortgeschrittene jeglichen Alters. Vom Kind ab fünf Jahren bis zum Erwachsenen sind alle willkommen. Gerade im Klavierunterricht habe sie viele erwachsene Schüler, erzählt Christine Lin. Manche haben in ihrer Kindheit schon etwas gelernt und frischen dies nun zehn oder 20 Jahre später auf, andere fangen auch komplett neu an. „Alles ist möglich“, sagt die Dozentin. „Schön ist, dass man hier im Einzelunterricht auf alle Bedürfnisse und Eigenheiten eingehen kann“, sagt Thomas Moia. So kann jede und jeder das selbst gesteckte Ziel erreichen.
Dass es Vorteile hat, ein Instrument zu lernen, ist wohl vielen klar. Bewegung und Koordination, Vorstellungskraft und Kreativität sind dabei gefragt. Das steigert die kognitiven Fähigkeiten automatisch. Zudem fördert es Geduld und Durchhaltevermögen. Und nicht zuletzt macht Musik glücklich. Es ist sogar wissenschaftlich erwiesen, dass Musik die Dopaminproduktion im Gehirn anregt und damit Glücksgefühle auslöst.
„Hier wohnt die Musik“ ist der Slogan des Musikhauses Funken. Dadurch, dass dort auch Instrumente verkauft werden, taucht man beim Betreten der Räume mitten ein in die Welt der Musik. Auf Gitarren und Schlagzeuge hat sich Eppi Funken im Verkauf spezialisiert. Dazu erhält man im Musikhaus aber auch Blockflöten, Mundharmonikas und Keyboards, ebenso wie Zubehör für Instrumente aller Art. In seiner Werkstatt repariert er alles rund um die Gitarre. Größere Reparaturen gibt er an Instrumentenbauer weiter. Viele Stammkunden schätzen die fairen Preise, die unkomplizierte Unterstützung und die gute Beratung.
Musikhaus Funken
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