Zint Mäerte ös al werr op Rett – am 9. und 10. November zieht der Heilige mit vielen Kindern und ihren bunt erleuchteten Fackeln wieder durch die Straßen der Altstadt. Vorher sind die selbst gebastelten Laternen im Rathaus zu bewundern.
Die Fackelausstellung im Rathaus-Foyer am Buttermarkt hat in diesem Jahr einen besonderen Hingucker. Bis 7. November sind dort wie gewohnt einige Exemplare aller Fackeln der Kempener Schülerinnen und Schüler zu bewundern. Die Grund- und weiterführenden Schulen Kempens sowie die Liebfrauenschule Mülhausen haben sich beim Basteln wieder mächtig ins Zeug gelegt. Die bewährte Truppe der Gesamtschule um Markus Pricken, der auch Vorsitzender der Fackelprämierungskommission des St.-Martin-Vereins ist, hat die bunten Kunstwerke Mitte Oktober toll in Szene gesetzt.
Erstmalig ist dort aber auch ein besonderer Miniatur-St.-Martinszug aus Playmobil-Figuren zu sehen. Der Mini-Martin reitet voran, begleitet von zahlreichen Kindern, jedes davon mit einer leuchtenden Laterne ausgestattet. Auch Polizei und Rettungskräfte dürfen nicht fehlen. Das Modell kommt vom Martinskomitee Harbeck-Berg. Mit einigen Playmobil-Packungen, die am Martinstag an die Kinder verlost werden sollten, kam die Idee. Doch es war noch einige Jahre Arbeit erforderlich, damit der Mini-Zug erstmalig anlässlich des 100-jährigen Bestehens des Martinskomitees im vergangenen Jahr in Wegberg präsentiert werden konnte. In diesem Jahr ist er nun im Kempener Rathausfoyer zu bewundern. Auch wenn das Diorama nicht annährend so viele Zuschauer zeigt, wie man es aus Kempen kennt, wie kritische Beobachter gleich feststellten, so verfehlt der beindruckende Anblick seine Wirkung nicht: Die Vorfreude aufs Martinsfest steigt.
Das erlebt man auch beim Gang durch die Altstadt, wo der Blick in die Schaufenster Anfang November besonders lohnt. Zahlreiche Kempener Einzelhändler dekorieren diese bis kurz vor dem Zug mit den Fackeln der Kempener Kindergartenkinder.
St. Martin ist in Kempen mit einem der schönsten und größten Fackelzüge der Region ein Highlight. Rund 3000 Schülerinnen und Schüler ziehen durch die Altstadt. Mit dabei ist wieder eine Gruppe aus der Partnerstadt Wambrechies. Tausende Besucher säumen die Straßen, genießen den Anblick des Lichtermeers, die Martinslieder und auch Glühwein, Punsch und Püfferkes. An der Burg hält der Martinsumzug an, um dort das Großfeuerwerk zu bestaunen. Auf dem Buttermarkt prasselt das Martinsfeuer und im Rathaus gibt es für die Mitziehenden die „Blo-es“, die in diesem Jahr wieder prall gefüllte Martinstüte.
Die Züge
Der Schulkinderzug zieht jährlich am 10. November durch die Kempener Altstadt. Ab 17.15 Uhr geht es über Mülhauser Straße (Gegenzug), Ellenstraße, Peterstraße (bis Haus Platen), Umstraße, Judenstraße, Alte Schulstraße, Tiefstraße, Kuhstraße, Kuhtor, Burgring (im Uhrzeigersinn um die Burg bis Thomas-Buchhandlung), dort findet das Feuerwerk statt, über Thomasstraße, Burgstraße, Engerstraße, Studentenacker, Kirchplatz, durchs Rathaus.
Die Kindergärten ziehen schon am 9. November beim Kleinkinderzug, der um 18 Uhr am Kirchplatz beginnt. Er führt über die Peterstraße (bis Haus Platen), Umstraße, Judenstraße, Alte Schulstraße, Tiefstraße, Kuhstraße, Buttermarkt, wo Martinsfeuer und Bettlerszene stattfinden, ins Rathaus, anschließende Auflösung auf dem Kirchplatz.