Prostata-OP mit da Vinci

Operationen an Prostata, Blase und Nieren sind ab sofort am Kempener Hospital zum Heiligen Geist roboterassistiert möglich. Das heißt, dass der Arzt von einer Konsole aus den Patienten operiert, wenn beispielsweise eine Tumorerkrankung vorliegt. Die vier Arme des Roboters setzen dabei die Bewegungen des Arztes im Patienten um. Der Arzt bedient etwa zwei Meter vom OP-Tisch mit den eigenen Händen und Füßen die Konsole, ähnlich wie an einem Klavier. Die Füße steuern den Strom und die Kameraführung.  

Die Konsolen-Chirurgie mit „da Vinci“ – so heißt das Gerät aus den USA – hat für den Patienten ein ganzes Bündel an Vorteilen. Es werden mehr Nerven erhalten, es blutet weniger, der Patient hat weniger Schmerzen und erholt sich schneller, der Krankenhausaufenthalt wird verkürzt. Bei Prostata-Eingriffen sind die Werte von Potenz und Frühkontinenz besser als bei der früher praktizierten offenen Operation.  

Mit der Anschaffung hat das Hospital eine Versorgungslücke geschlossen. Mit der Weiterentwicklung der minimal-invasiven Chirurgie verfügt Kempen nun als einzige Klinik im Kreis Viersen über die roboterassistierte OP-Methode. Für die behandelnden Ärzte in der Urologie ist wichtig, das Vertrauensverhältnis und die Nähe zum Patienten zu intensivieren. 

Die roboterassistierte OP erlaubt präzise Bewegungen und ermöglicht eine verbesserte Bildgebung. Das hochmoderne System vereinfacht die Arbeit des Arztes, indem es seine Handbewegungen zitterfrei in die Roboterarme übersetzt. Für die Bedienung der Konsole wird der operierende Arzt intensiv geschult. Neben dem Operateur sind ein Arzt als sogenannter Tischassistent und eine OP-Schwester dabei. Da das System durch die Chefärztin bereits in einer Artemed-Klinik in Düren für Kempener Patienten genutzt worden ist, ist es für Operateur und Team in der Thomasstadt nicht neu.