Stürze vermeiden

Überstürzt ist nie gut. Insbesondere ältere Menschen landen nicht selten unsanft am Boden, wenn sie im Galopp eine Treppenstufe überspringen wollen. Häufig sind Verletzungen wie Oberschenkelhalsbrüche die Folge. Davon erholen sich Senioren nicht so schnell wie jüngere Menschen. Böse Stürze ziehen meist eine lange Krankheitsgeschichte mit Hospitalaufenthalt, Kurzzeitpflege oder Langzeitpflege nach sich.
Mit Blick auf den demografischen Wandel und die zunehmende Beschleunigung des täglichen Lebens sind Stürze ein bedeutendes Problem des öffentlichen Gesundheitswesens. Sie sind die Hauptursache für Verletzungen bei Älteren ab 65 Jahre. Ein Drittel dieser Altersgruppe macht mindestens einmal im Jahr unangenehme Bekanntschaft mit dem Boden.
Viele Physiozentren haben heutzutage ein Trainingsprogramm entwickelt, Stürze zu vermeiden. Grundlage ist meist ein spezielles Kräftigungs- und Balanceprogramm. Es wird von einem geschulten Physiotherapeuten – bei Bedarf auch zu Hause – vermittelt. Das Programm sollte darauf begründet sein, Defizite in Kraft, Beweglichkeit, Balance und Reaktionszeit zu beeinflussen. Denn diese vier sind die hauptsächlichen Risikofaktoren, die zu Stürzen führen.
In der modernen Physiotherapie wissen wir, dass Beinkraft und Gleichgewicht über einem bestimmten Level sein müssen, um Standfestigkeit zu erreichen. Eine eingeschränkte Gleichgewichtsfähigkeit und eine geschwächte Beinmuskulatur tragen zu den meisten Stürzen bei. Was Senioren wissen müssen: Auch Menschen jenseits der 80 und sogar jenseits der 90 sind in der Lage, ihre Kraft und ihr Gleichgewicht zu verbessern.
Ein Training zur Sturzprävention lohnt sich immer. Es trägt dazu bei, ein selbstständiges, selbstbestimmtes und aktives Leben in den eigenen Lebensräumen zu erhalten. Ferner wird die gesamte Gesundheit verbessert. Lebensqualität wie Wohlbefinden steigen, der Schlaf wird geruhsamer.