Venenleiden im Sommer  

In den letzten Wochen kamen viele Patient*innen mit Venenbeschwerden und geschwollenen Beinen in unsere Sprechstunde. Auch Thrombosen sahen wir häufiger. Krampfadern verursachen in der Sommerzeit deutlich mehr Beschwerden als im Winter. Durch die Wärme schwellen die Beine an und schmerzen.

Was kann ich tun? Als erstes muss nach der Ursache gesucht werden. Das machen wir in unserer Sprechstunde mit einer schmerzfreien Untersuchung über hochmoderne Ultraschallgeräte. Bei Bedarf werden noch am Untersuchungstag Kompressionsstrümpfe rezeptiert, die im benachbarten Sanitätshaus angepasst werden.

Bei einem Venenleiden geben wir den Patient*innen drei Tipps. Als erstes leiten wir sie an zur Venengymnastik. Hierdurch wird über eine Knickbewegung im oberen Sprunggelenk die Wadenmuskulatur aktiviert, so dass das venöse Blut vom Fuß zum Herzen gebracht wird. Schwellung und Spannung nehmen ab.

Eine weitere Maßnahme ist das Anfeuchten der Strümpfe am Bein, beispielsweise durch kaltes Gartenwasser. Das bringt tatsächlich Linderung, in ähnlicher Weise wirkt ja auch die Kneippsche Hydrotherapie. Diese Therapie geben wir als dritten Tipp. Das Kneipp-Wissen über die Hydrotherapie ist seit 2015 „immaterielles Kulturerbe“ der UNESCO und beruht größtenteils auf Bewegung und Wasser.

Eine operative Beseitigung der Störungen Krampfadern wird von den Patient*innen gerne auch im Sommer in Angriff genommen. Die Venenmedizin hat in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht. Es gibt aus medizinischer Sicht hinsichtlich der postoperativen Kompressionsbehandlung keinen Grund mehr, sich nicht auch im Sommer einer Venenoperation zu unterziehen. Statt der lästigen Kompressionsstrumpfhose gibt es heute Strümpfe in verschiedenen Qualitäten, Farben und modernen Designs, die im Höchstfall vier Wochen nach der Operation getragen werden. So kann man den Spätsommer ohne Kompressionsstrümpfe genießen.