Drei Freunde, eine Idee: Die Kempsche Jungs Niklas Vogeler, Frederic Münks und Louis Jordan Beyer haben gemeinsam ein Kempener Bier auf den Markt gebracht. Erlebe Kempen haben sie verraten, wie es dazu kam.
Im Urlaub entstand sie, die alles entscheidende Frage: „Warum trinken wir in Kempen eigentlich Bitburger?“ Eine Stadt mit so viel Geschichte und Stolz – müsste es da nicht ein eigenes Bier geben?
Diese Idee ließ Niklas Vogeler (26), Frederic Münks (25) und Louis Jordan Beyer (24) nicht mehr los. Was zunächst wie ein lockeres Gespräch unter alten Freunden klang, wurde schnell ernst. Mit einem Handschlag besiegelte das Trio noch im Urlaub in Dubai die Idee: Kempen bekommt sein eigenes Bier!
Zurück in der Heimat ging alles Schlag auf Schlag. Niklas Vogeler, der durch einen früheren Job die renommierte Versuchs- und Lehranstalt für Brauerei in Berlin kennengelernt hatte, nutzte seine Kontakte. Die drei Freunde telefonierten mit Braumeistern, tauschten sich mit Sommeliers aus, feilten an Rezepturen und tüftelten an der perfekten Mischung. Aus Spaß wurde Ende 2024 dann ernst, nämlich die Kemp’sche Brau GmbH.
Kein Craft-Bier – ein ehrliches Pils
Schnell war klar: Das soll kein exklusives Craft-Bier für Kenner werden. Das Kemp’sche sollte ein Bier für alle sein – ein leichtes Pils, mit hopfig-herber Note. In zahlreichen Tests brachten die drei ihren ganz eigenen Geschmack ein. Zwei finale Varianten standen dann zur Auswahl, die sie schließlich in einer Verkostung in der Kneipe Mauli’s gegeneinander antreten ließen. Der Favorit war schnell gefunden – das Kemp’sche Pils war geboren.
Derzeit wird das Bier in der Liebharts Privatbrauerei in Detmold gebraut. Dort hat Braumeister Hendrik – früher tätig bei der Düsseldorfer Traditionsbrauerei Füchschen – das Ruder übernommen.
Eine Freundschaft, die hält
Die drei Freunde kennen sich seit Kindertagen. Beim SV Thomasstadt Kempen spielten sie zusammen Fußball, 2009 ging’s gemeinsam ins Ferienlager nach Bensersiel. Der Kontakt riss nie ab – im Gegenteil: Heute sind sie noch immer ein eingeschworenes Team.
Louis Beyer hat den Fußball bekanntlich zum Beruf gemacht. Der ehemalige Bundesligaprofi von Borussia Mönchengladbach spielt seit 2022 für den FC Burnley in der englischen Premier League. Niklas Vogeler ist nach Studium und anderen beruflichen Stationen inzwischen als Spielerberater für Louis tätig und oft in England unterwegs. Frederic Münks, ursprünglich gelernter Obstbauer, der bereits seinen eigenen Schnaps gebrannt hat, ist beruflich mittlerweile in der Sozialen Arbeit tätig. Und alle drei nun auch in der Bierbranche.
Stolz auf die Heimat
„In Kempen entwickelt. Für Kempen gebraut.“ – so lautet das Motto des Kemp’sche. Auf dem Etikett finden sich Wahrzeichen der Stadt wie die Burg, die Mühle und die Propsteikirche, das Logo ist ans Kempener Wappen angelehnt. Das Bier soll nicht nur schmecken, sondern auch die Verbundenheit zur Region zeigen.
Erhältlich ist das Kemp’sche Pils bereits bei Edeka, Trinkgut, in den ersten Restaurants und bei den beiden Tennisclubs. Die ersten Kneipen sollen schnell folgen, wenn es nach den Machern geht.
Noch ist „nur“ das Pils am Start – aber weitere Sorten sind möglich, wenn das Interesse da ist. Ein alkoholfreies Bier oder ein Radler könnten die nächsten Schritte sein. Louis hat in England den Cider, den dort beliebten Apfelschaumwein, schätzen gelernt, den gibt es in Deutschland eher weniger. Auch das ist eine Überlegung für die Kempsche Jungs wert. Doch erstmal wird geschaut, wie sich das Pils entwickelt. Eines ist für die Macher klar: Das Kemp’sche ist mehr als nur ein Getränk – es ist ein Stück Heimat im Glas.