Sichere Geburt aus Beckenendlage  

Bei der Beckenendlage kommt das Kind nicht mit dem Kopf zuerst zur Welt, sondern mit dem Steiß. In der Vergangenheit sprach man mancherorts von einer Risikogeburt. Entgegen der damals landläufigen Meinung ist die Geburt aus Beckenendlage grundsätzlich möglich und ohne medizinisch erhöhtes kindliches Risiko, solange die Voraussetzungen beachtet werden und das Team der Geburtshelfer mit derartigen Geburten vertraut ist. Das können Mütter am Hospital zum Heiligen Geist sicher voraussetzen und unserer Expertise vertrauen. 

In Kempen setzen wir zunächst auf Aufklärung und Beratung. Unsere erfahrenen Geburtshelfer sprechen ergebnisoffen mit der werdenden Mutter, bei der sich eine Steißgeburt abzeichnet. Gemeinsam und einvernehmlich kommen wir zu einer Entscheidung, indem wir die Vor- und Nachteile abwägen. Natürlich spielen die Wünsche und Vorstellungen der Gebärenden  die Hauptrolle in dieser Entscheidungsfindung. Die Mutter muss genauestens erfahren, welche Voraussetzungen gegeben sein sollten für eine vaginale Geburt aus Beckenendlage. 

Unser Angebot bezieht sich auch auf die äußere Wendung. „Äußere Wendung“ heißt: Im Zuge eines geburtshilflichen Manövers wird das Kind im Mutterleib manuell von einer Beckenend- oder Querlage in eine Schädellage gedreht. Bei einem solchen Manöver, in der Regel drei bis vier Wochen vor dem Entbindungstermin, besteht ein sehr niedriges Risiko für Mutter und Kind. Die Erfolgsrate liegt immerhin bei 50 %. 

In Kempen haben wir aufgrund unserer Erfahrung und unseres Wissens also Alternativen für einen Kaiserschnitt. Das ist in vielen Geburtsstationen anders: Zeichnet sich eine Beckenendlage ab, ist der Kaiserschnitt meist die einzige Option. Der operative Eingriff eines Kaiserschnittes, mit dem das Baby direkt aus der Gebärmutter geholt werden kann, bedeutet für die Mutter eine weitaus größere Anstrengung – physisch und emotional.