Wer in den Urlaub fährt, entspannt – sofern die mitreisenden Kinder sich unterwegs nicht langweilen. Das Team von Spielwaren Lessenich in St. Tönis gibt Spieletipps für unterwegs
„Sind wir gleich da?“ Wer mit Kindern schon einmal in den Urlaub gereist ist, der weiß, dass nichts so stressig werden kann wie ein unentspannter und ungeduldiger Nachwuchs auf der Rückbank. Und es ist ja auch nur allzu verständlich; schließlich muss sich da hinten im Auto keiner mit dem Lenkrad in der Hand mit plötzlich im Rückspiegel auftauchenden Dränglern beschäftigen. Und die Verpflegung der Reisegruppe obliegt eher dem Beifahrer.
Was also tun, wenn der Flug, die Auto- oder Zugfahrt allzu lange dauert und man die letzte Trumpfkarte, das mit Netflix-Serien prall gefütterte Tablet, noch nicht ausspielen möchte? Spielen ist immer eine gute Idee. Dem würden sich Andreas und Stefan Lessenich, die beiden Geschäftsführer von Spielwaren Lessenich in der St. Töniser Fußgängerzone, sicherlich anschließen. Die beiden Brüder führen das traditionsreiche Familienunternehmen in der vierten Generation und sind erst kürzlich von den Machern der Kampagne „Anfassbar gut“ mit dem Titel „Laden des Jahres 2022“ ausgezeichnet worden.
Für Erlebe Kempen sind sie durch die Gänge ihres Geschäfts gegangen und haben einige kleine und große Spieletipps für unterwegs herausgesucht, die weit über das weltberühmte „Ich sehe was, was du nicht siehst“ hinausgehen.
Zur Selbstbeschäftigung eignen sich ganz hervorragend die Logik-Spiele von Smart Games, mit denen man sich alleine unzähligen Denkaufgaben stellen kann. Der Schwierigkeitsgrad steigt nach und nach immer weiter an, so dass sich nicht nur die Kinder damit vergnügen können. In der Apfelstadt Tönisvorst ist das Spiel Raupen-Rabauken (ab 5 Jahren) gefragt, bei dem kleine Raupen mit Knickgelenken so auf einen Apfel gepuzzelt werden müssen, dass es passt. Bei IQ Circuit (für Kinder ab 8 Jahren sowie Erwachsene) müssen die schwarzen Steine mit goldenen Applikationen zu zusammenhängenden Schaltkreisen verbunden werden.
Vom Moses. Verlag punkten die kleinen Pocket Quiz-Sets – in der Junior-Variante zu Themen wie Natur, Tiere, Umwelt oder Dinosaurier oder auch für die Großen mit Allgemeinwissen, Gedächtnistraining, Gehirnjogging oder der Variante für Serienjunkies. Beim Moses-Spiel „True Stories“ müssen die Spieler bei verrückten Fakten und skurrilen Storys einschätzen, ob es sich um die Wahrheit handelt oder doch nur um etwas Erfundenes.
Zu Pandemie-Zeiten waren die witzigen Stadt-Land-Vollpfosten-Blöcke sehr gefragt, sind aber natürlich auch bestens zur Reiseunterhaltung geeignet. Hierbei handelt es sich um eine Variante des guten, alten Stadt-Land-Fluss mit vielen lustigen, neuen Kategorien zu zahlreichen Themen. Es gibt Blöcke für Kinder, aber unter anderem auch eine sehr unanständige Version für Erwachsene.
Slapzi ist ein blitzschnelles Reaktionsspiel, bei dem die Spieler versuchen, ihre Begriff-Karten zu Kategorien wie „Hat Punkte oder Streifen“ oder „Wird oft in einem Kühlschrank entdeckt“ abzulegen.
Das unangefochtene Lieblingsspiel des gesamten Spielwaren-Lessenich-Teams ist aber Taco, Katze, Ziege, Käse, Pizza – ein schnelles, kurzes, aber turbulentes Kartenspiel mit einfach zu verstehenden Regeln, bei dem es sofort hoch hergeht – auch im Auto oder am kleinen Tisch im ICE.
Eine besondere Herausforderung ist es natürlich, die ganz Kleinen zu beschäftigen – hier sind Sticker-Bücher immer eine sichere Bank. Diese Bücher enthalten Hunderte von Stickern, die auf Landschaften und andere Hintergrundbilder zu Themen wie Autos, Pferde, Dinos, Prinzessinnen, Roboter oder Anziehpuppen geklebt werden können.
Großen Malspaß gibt es mit Water Wow: Diese kleinen Malblöcke enthalten Schwarz-Weiß-Vorlagen, die bunt werden, wenn sie mit dem speziellen Water Wow-Stift bemalt werden. Der Clou ist, dass dieser Stift nur mit Leitungswasser gefüllt wird und somit völlig ungiftig ist und auch nirgendwo Farbspuren hinterlassen kann.
Die Kinder wären also schon mal beschäftigt. Womit dann aber nicht die nächste, garantiert folgende Wortmeldung geklärt wäre: „Ich muss mal. Können wir mal bitte anhalten?“
Text: Sven Platen
